Mountainbiken im Winter hat zweifellos seinen eigenen Charme – die klare Luft, der Reif auf den Feldern, und wenn man Glück hat, eine dünne Schneedecke, die knistert, während die Reifen darüber rollen. Doch die Realität abseits dieser Idealvorstellung sieht oft anders aus: schlammige Trails, kalter Regen, und die nie endende Aufgabe, Bike und Kleidung von Dreck zu befreien.
Ich liebe das Biken – zu jeder Jahreszeit. Aber der Winter stellt mich immer wieder auf die Probe. Es fängt schon beim Anziehen an. Die Balance zu finden zwischen nicht erfrieren und nicht kochen ist eine Kunst, die ich noch nicht gemeistert habe. Mal sind die Klamotten nicht regendicht genug, mal schwitze ich nach dem ersten Anstieg und friere danach, weil alles klatschnass ist. Der ständige Wechsel zwischen Hitze und Kälte kann die Freude am Fahren schon mal schmälern. Und dann ist da noch der Schlamm: er haftet an allem, vom Bike über die Klamotten bis hin zum Gesicht. Ein unaufhörlicher Kreislauf aus Waschen, Putzen und Fluchen.
Doch trotz all dieser Herausforderungen: Ganz aufhören kommt nicht in Frage. Es gibt diese Momente, die das Winterbiken doch lohnenswert machen – eine kurze Passage mit trockenem Boden, eine verschneite Waldlichtung, oder das Gefühl, sich nach der Tour wohlig erschöpft in die warme Wohnung zu schleppen. Der Spaß ist da, auch wenn er sich im Winter seltener zeigt.
Aber ehrlich gesagt: Ich kann es kaum erwarten, dass der Schnee kommt – oder besser noch der Sommer. Denn nichts übertrifft eine flotte Ausfahrt auf trockenen Trails unter der warmen Sonne. Bis dahin heißt es durchhalten, die Schlammspuren mit einem Lächeln ertragen und hoffen, dass die kalte Jahreszeit bald ein versöhnlicheres Gesicht zeigt.

                      
                    
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