Die Stettener MTB Trails sind ein echtes Highlight, das mit viel Leidenschaft und Einsatz aufgebaut wurde. Die Stadt Leinfelden-Echterdingen hat hier gemeinsam mit engagierten Mountainbikern eine legale Möglichkeit geschaffen, die Natur auf zwei Rädern zu genießen. Die Namen der Trail, passen zur Lage im Schwabenländle: Flädle, Spätzle und der schon bekannte Brezel-Trail bieten nicht nur die abwechslungsreiche Streckenführung, sondern auch die nachhaltige Bauweise, die darauf ausgelegt ist, den Eingriff in die Natur so gering wie möglich zu halten. Die Wege schlängeln sich durch dichte Wälder, über Wurzeln und Felsen hinweg und bieten für jede Fahrtechnik die passende Herausforderung. Von flowigen Anliegern bis zu technisch anspruchsvollen Passagen mit Steinen und Drops – hier kommt wirklich jeder auf seine Kosten.
Entstehung und Bedeutung der Trails
Die Idee hinter den Stettener Trails entstand aus der Notwendigkeit, Mountainbikern eine legale Möglichkeit zu bieten, ihrem Sport nachzugehen, ohne dabei in Konflikt mit Wanderern oder Naturschutzauflagen zu geraten. Viele Jahre lang waren illegale Trails in der Region ein Problem, das zu Spannungen zwischen Bikern und Behörden führte. Um eine nachhaltige Lösung zu schaffen, schlossen sich lokale Biker mit der Stadt und Umweltexperten zusammen. Das Ergebnis: ein offizielles Trailnetz, das sowohl sportliche Herausforderungen bietet als auch die Umwelt schützt.
Der Bau der Trails war jedoch kein einfaches Unterfangen. Freiwillige Helfer investierten unzählige Stunden, um die Strecken zu planen, zu markieren und zu optimieren. Dabei wurde bewusst darauf geachtet, natürliche Gegebenheiten zu nutzen, anstatt große Eingriffe vorzunehmen. Viele Passagen wurden mit Holzverstärkungen oder Drainagesystemen versehen, um Erosion zu vermeiden. Auch wenn die Trails robust gebaut sind, erfordert ihr Erhalt regelmäßige Pflege – eine Aufgabe, die größtenteils von Ehrenamtlichen übernommen wird.
Die Mountainbike-Strecken im Wald von Leinfelden-Echterdingen bieten eine Vielzahl von Sektionen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Während Anfänger auf den sanften Flowtrails erste Erfahrungen sammeln können, gibt es für fortgeschrittene Fahrer technisch anspruchsvolle Passagen mit steilen Abfahrten, engen Kurven und Sprüngen.
Die Strecken rekeln sich ins Siebenmühlental hinein und werten die Gegend für Naturliebhaber aber auch für Biergärtenbesucher auf. Das Gebiet befindet sich in etwa zwischen Leinfelden-Echterdingen, Musberg, Stetten, Plattenhardt, Waldenbuch, Steinenbronn und Schönaich
Es ist jedoch umso wichtiger, dass sich alle Mountainbiker an die offiziellen und inoffiziellen Trail-Regeln halten. Leider habe ich schon beobachtet, dass einige Fahrer gesperrte Trails befahren haben. Dabei sollten wir die Arbeit der Trailbauer respektieren und uns an die Hinweise auf den Schildern halten. Wer sich nicht daran hält, handelt respektlos gegen die, die hier mit viel Engagement gearbeitet haben.













Marcus Wartbiegler vom MTB STGT (www.mtb-stuttgart.com) und sein Team leisten hier großartige Arbeit. Ich habe ihn kurz auf dem Trail getroffen und mit ihm gesprochen. Sein Wunsch: Mehr Leute, die aktiv mithelfen, um die Trails in Schuss zu halten. Besonders nach Starkregen können die Strecken stark verändert sein. In der Woche vor der Eröffnung war das Team noch intensiv mit Reparaturarbeiten beschäftigt. Viele wissen nicht, dass sich der Untergrund durch Wasser stark verändert, Wurzeln freigespült werden und der Trail schneller erodiert. Deshalb sollten wir alle mehr Respekt vor ihrer Mühe haben. Ohne diese ehrenamtlichen Helfer gäbe es solche Strecken schlichtweg nicht.
An dieser Stelle möchte ich an ein paar Benimmregeln erinnern. Aber Anstatt alle Regeln zu erwähnen, möchte ich mich auf einige besonders wichtige Punkte konzentrieren:
- Baut keine neuen Trails. Das Anlegen eigener Strecken zerstört nicht nur die Natur, sondern gefährdet auch die Legalität des gesamten Gebiets.
- Meidet Trails nach heftigen Regenfällen. Weiche Böden sind besonders anfällig für Erosion und brauchen Zeit, um sich zu regenerieren.
- Macht die Trails nicht breiter. Fährt bitte auf der vorgegebenen Spur und weicht nicht aus, um die Natur rundherum zu schützen.
- Blockiert nicht das Hinterrad bei steilen Abfahrten. Gerade der letzte Punkt ist entscheidend – sowohl für Anfänger als auch für Profis. Anfänger blockieren oft unbewusst aus Angst, während Profis es manchmal absichtlich tun, weil es spektakulär aussieht. Doch jede unnötige Blockade schadet dem Trail und führt dazu, dass er aufwendig repariert werden muss.
- Kommunikation mit anderen Nutzern. Auf gemeinsamen Wegen sollte immer Rücksicht auf Wanderer genommen werden.
- Schützt euch und andere. Tragt immer einen Helm und gegebenenfalls weitere Schutzausrüstung. Gerade auf anspruchsvollen Sektionen können Stürze schwerwiegende Folgen haben.
Zukunft der Stettener MTB Trails
Die Trails haben sich bereits als Hotspot für Mountainbiker etabliert, doch es gibt Pläne für zukünftige Erweiterungen. Damit solche Projekte realisiert werden können, braucht es jedoch die Unterstützung der Community – sei es durch aktive Mithilfe, finanzielle Beiträge oder einfach durch rücksichtsvolles Verhalten auf den bestehenden Strecken.
Und noch ein wichtiger Appell: Wenn ihr nicht aktiv mithelfen wollt, dann tretet doch zumindest einem örtlichen MTB-Verein als zahlendes Mitglied bei. Die Trails sind kostenfrei für die Allgemeinheit, und mit eurem Beitrag unterstützt ihr diejenigen, die sich darum kümmern. Nur durch eine starke Community können solche großartigen Projekte aufrechterhalten und weiter ausgebaut werden.
Mein Fazit: Die MTB Trails sind ein Paradebeispiel für ein gelungenes Miteinander von Sport, Natur und Gemeinschaft. Wer sie nutzt, sollte sich ihrer Bedeutung bewusst sein und aktiv dazu beitragen, dass sie auch in Zukunft erhalten bleiben.
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